Zwei Frauen befinden sich in einem traditionsbesetzten Raum. Weit oben an der Hinterfront beherrscht ein Hirschgeweih den Salon. Der Raum gleicht einem fremdbesetzten Seelenraum. Die beiden Frauen tänzeln Familiengeschirr balancierend auf das Publikum zu. „Somethin´Stupid“, das Duett von Frank Sinatra und seiner Tochter Nancy untermalt diesen Hürdentanz.
Die Töchter finden sich als Ersatzfiguren, als Substitute, in Konstellationen wieder, die Themen ansprechen, denen sie sich nicht gewachsen sehen. In der Bewußtwerdng ihrer Austauschbarkteit gehen Romantizismen verschütt, selbstzerstörerische Ausbrüche machen einen Richtungswechsel unabdingbar. Mit überraschender Solidarität rüsten sich beide Frauen für den langen Ritt: „These Boots are made for walking“, den großen Auftritt, legen die Boots als Machtattribute an und stimmen das Versenken des Familiengeschirrs „in einem Golfstrom, der einen wegträgt und in Sicherheit wiegt“, schließlich noch einmal mit „Somethin´Stupid“ an.
